Um das Auftreten von Kopfschmerzen zu verhindern, ist ein harmonischer Lebensrhythmus mit regelmäßigem Sport, Entspannungsübungen und ohne Zigaretten sinnvoll!
Kopf- und Gesichtsschmerzen
Fast jeder kennt Kopfschmerzen. Mit Details wie Migräne-, Spannungs-, Cluster-Kopfschmerz u.v.a. beschäftigen sich wir Neurologen. Haben sie regelmäßig Kopf- oder Gesichtsschmerzen? Nehmen diese gar zu? Zögern sie nicht mit einer Vorstellung. Meist ist die Ursache gutartig und eine Besserung erreichbar.
Um das Auftreten von Kopfschmerzen zu verhindern, ist ein harmonischer Lebensrhythmus mit regelmäßigem Sport, Entspannungsübungen und ohne Zigaretten sinnvoll!
Folgende Krankheiten gehören hierzu:
Die meisten kennen leichte Kopfschmerzen ohne klar erkennbare Ursache. Allmählich können sie das Leben allerdings immer stärker einschränken. Wer bereits mehrmals im Monat Kopfschmerztabletten einnimmt, sollte uns aufsuchen.
Abzugrenzen sind Kopfschmerzen als Symptom anderer Krankheiten. Warnhinweise: Plötzlicher Beginn (Donnerschlag), Fieber, Nachtschweiß, Sehstörungen, Schwäche, Verwirrtheit, Beginn mit über 50 J., rund um eine Geburt, beim Husten, Pressen, Sport oder auch ungewöhnliche Veränderungen lang bestehender Kopfschmerzen.
Vorsorge
Krankheitsbilder
Die internationale Klassifikation der Kopfschmerzerkrankungen von 2018 unterscheidet mehr als 200 Kopfschmerzarten. Eingeteilt werden sie in drei Hauptfamilien: Primäre Kopfschmerzen, sekundäre Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen.
1.) Primäre Kopfschmerzen: Hier treten immer wieder Kopfschmerzen auf, ohne dass ein klar fassbarer Grund erkennbar wäre. Sie sind die häufigsten Kopfschmerzerkrankungen. Sie sind zwar meist „harmlos“ in dem Sinne, dass sie das Leben nicht bedrohen. Nicht selten können sie jedoch sehr belastend wirken und die Betroffenen in ihren persönlichen, familiären, beruflichen und anderen Angelegenheiten stark einschränken und zur Entwicklung von Ängsten und Depressionen beitragen. Zu den primären Kopfschmerzen gehören:
2.) Sekundäre Kopfschmerzen: Hier sind die Kopfschmerzen das Symptom einer anderen Erkrankung. Diese sind oft heilbar, selbst wenn sie unbehandelt zum Teil lebensbedrohlich werden können. Daher ist es sehr wichtig, sie von den primären Kopfschmerzerkrankungen abzugrenzen.
3.) Schmerzhafte Störungen der Hirnnerven:
Diagnostik
Um bei der Vielzahl der möglichen Kopfschmerzursachen Ihren persönlichen Kopfschmerz möglichst gut einzugrenzen, findet anfangs ein eingehendes ärztliches Gespräch statt. Im Anschluss können körperliche und apparative Untersuchungen folgen (Ultraschall oder EEG). Diese dienen im Wesentlichen dem Ausschluss symptomatischer Ursachen. Auch können bildgebende Untersuchungen beim Radiologen und Vorstellungen bei anderen Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Augen-, HNO- oder Zahnheilkunde sinnvoll sein. Im Falle lang andauernder Kopfschmerzen ist es sehr sinnvoll, ein Tagebuch über diese zu führen und es zum Gespräch mitzubringen.
Sich mit Kopfschmerzen zu beschäftigen, bedeutet, auf Details zu achten!
Therapie
Die Therapie von Kopfschmerzen folgt drei Prinzipien:
1.) Symptomatische Ursachen erkennen und die Grunderkrankung behandeln.
2.) Kopfschmerzattacken lindern. Hierzu gehören sowohl medikamentöse Verfahren (z.B. der Einsatz von Ibuproprofen, Paracetamol, Metamizol, Aspirin oder Triptanen) als auch nicht medikamentöse Verfahren (z.B. das Einmaßieren ätherischer Öle oder Atemübungen). Schmerzmittel sollten nicht zu oft angewendet werden! Ansonsten kann es zu einem zusätzlichen Kopfschmerz durch Arzneimittelübergebrauch kommen. Bei Ibuprofen, Novaminsulfon, Paracetamol, Naproxen und Aspirin beträgt die Grenze 15 Tage pro Monat. Bei Kombinationspräparaten wie Tomapyrin, bei Triptanen und besonders bei Opiaten wie Tramadol ist die Grenze bereits nach 8-10 Einnahmetagen pro Monat erreicht.
3.) Kopfschmerzattacken verhindern: Gerade dem Verhalten kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Bereits mit regelmäßigem Sport und Entspannungsphasen kann eine Menge erreicht werden. Werden Sie an mehreren Tagen des Monats von Kopfschmerzen geplagt, kann eine medikamentöse Prophylaxe sehr hilfreich sein. Zum Einsatz kommen vor allem Blutdruckmittel, Antidepressiva und Antiepileptika. In besonders hartnäckigen Fällen kommen auch spezielle Verfahren zum Einsatz wie die Injektion von Antikörpern, lokal wirksamen Betäubungsmitteln und Botulinumtoxin. Härtefälle bearbeiten wir in enger Abstimmung mit Spezialisten aus neurologischen und neurochirurgischen Kliniken sowie Schmerzkliniken, wo etwa eine operative Therapie oder ein Schmerzmittelentzug stattfinden kann.
Quellen
Continuum. Headache. June 2021, Vol.27, No.3
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