Achten Sie besonders auf eine ausgewogene Ernährung, wenn Sie an chronischen Baucherkrankungen leiden oder mehrfach pro Woche Alkohol trinken.
Stoffwechsel & Ernährung
Das Nervensystem ist ein energiehungriger, elektrochemischer Computer. 1/3 aller Genprodukte werden hier hergestellt. Es reagiert empfindlich auf Veränderungen der zugeführten Nährstoffe, Mineralien, Vitamine und Hormone. Auch Alkohol und Medikamente können ihm zusetzen. Umgekehrt können bestimmte Ernährungsweisen positive Wirkungen entfalten.
Achten Sie besonders auf eine ausgewogene Ernährung, wenn Sie an chronischen Baucherkrankungen leiden oder mehrfach pro Woche Alkohol trinken.
Stoffwechsel und Ernährung sind bei vielen neurologischen Erkrankungen wichtig:
“Deine Nahrung soll deine Medizin sein und Deine Medizin soll deine Nahrung sein”
– Hippocrates – Griechischer Gelehrter und Arzt, ~ 400 vor Christus
Vorsorge
Krankheitsbilder
Die elektrischen Signale, mit welchen Nervenzellen untereinander und mit den anderen Organen kommunizieren, sind auf eine stetige Nährstoffzufuhr und ein exaktes Gleichgewicht der Mineralstoffe angewiesen. Das Gehirn macht 2,5 % des Körpergewichts aus, verbraucht aber in Ruhe 20% der Energie, welche ihm durch die Tätigkeit der Verdauungsorgane sowie des Herz-Kreislauf- und Atmungssystems zugeführt wird. Kein Wunder, dass es besonders anfällig auf Störungen der Nährstoffzufuhr reagiert. Im Gehirn entstehen allerdings auch unterschiedliche Abfallprodukte, welche über die Nieren und die Leber ausgeschieden werden. Aus Sicht der Neurologen und Psychiater arbeiten alle anderen Organe dem Gehirn zu. Aus den Interaktionen der verschiedenen Nährstoffe und Organsysteme mit dem Nervensystem leiten sich eine Reihe möglicher Störungen ab.
Hormonstörungen verändern den Stoffwechsel nachhaltig und damit auch das Nervensystem:
Vitaminmangelzustände kommen nicht nur bei Hungersnöten vor, sondern auch bei Menschen mit sehr einseitiger Ernährung, chronischen Magen- und Darmerkrankungen, Alkoholikern, Frauen mit sehr ausgeprägter Übelkeit in der Schwangerschaft oder Menschen, die sich einer Magenverkleinerung oder ähnlich großer Operationen der Verdauungsorgane unterziehen lassen.
Zu den neurologischen Vitaminmangelzuständen gehören:
Mineralstoffveränderungen, wie sie insbesondere bei Erkrankungen der Niere und der Nebenschilddrüse auftreten, können für zahlreiche neurologische Symptome verantwortlich sein.
Mögliche Mineralstoffveränderungen:
Weitere Erkrankungen des Stoffwechsels und der Ernährung:
Diagnostik
Veränderungen des Stoffwechsels werden zumeist anhand der Blutwerte identifiziert. Routinemäßige Laboruntersuchungen wie Natrium, Kalium, Nieren- und Leberwerte sind einfach bei uns oder in der Hausarztpraxis durchzuführen. Besondere Vitamin- und Nährstoffspiegel müssen hingegen aufwändig in Speziallaboren untersucht werden. Da sie seltener sind, gehören sie nicht zu den Standardleistungen und werden nur in dringlichen Verdachtsfällen angeordnet.
Was macht unseren Beruf aus? Gesundheit fördern, Krankheit verhindern, Schmerzen lindern.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Stoffwechselerkrankung. Oft kann, z.B., ein fehlendes Vitamin durch Tabletten oder Infusionen ergänzt werden. Gegen Überschüsse helfen andere, spezifische Medikamente und Hormonersatzverfahren (z.B. Insulin beim Diabetes). In manchen Fällen werden spezielle Diäten notwendig. Die Behandlung von Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen finden in der Regel bei unseren Kollegen/Innen der Inneren Medizin statt.
Quellen
Continuum: Neurology of Systemic Disease. June 2020, Vol.26, No.3
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